Investieren - aber worin?

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Du hast deine Finanzen strukturiert. Jeden Monat legst du beständig was zur Seite. Aber wohin mit dem Geld, damit es auch fleißig für dich arbeitet?

Hier möchte ich mal einige Investitionsmöglichkeiten (auch Assets genannt) aufführen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

In Sichteinlagen investieren

Bargeld Cash Sichteinlagen

Als Sichteinlagen werden Bankguthaben mit sehr kurzer Laufzeit oder Kündigungsfrist, also sehr schneller Verfügbarkeit, bezeichnet. Hierzu zählen vor allem Einlagen auf dem Giro- und Tagesgeldkonto.

Diese werden gern als risikofreier Anteil deiner Anlage bezeichnet. Das sind sie auch bis zu einer Grenze. Diese Grenze ist durch die Einlagensicherung gegeben. Innerhalb der EU liegt sie bei 100‘000€ pro Person und Bank. Anders als oft gedacht, gibt es keine gemeinsame Einlagensicherung in der EU. Jeder Staat organisiert sie in Eigenregie.

Dir sollte also bewusst sein, dass deine risikofreie Anlage nur bis zu einem bestimmten Betrag risikofrei ist. Und nur so frei von Risiko, wie der dahinterstehende Staat.

In Sammlerobjekte investieren

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Whiskey, Wein, Lego, Puppen, Briefmarken, Sammelkarten, Kunstwerke, Sneaker, Luxusuhren, Autos… Du kennst dich in einem dieser Felder aus und kannst einschätzen was an Wert gewinnt? Dann ist diese Rubrik das Richtige für dich.

Aber die Märkte für solche Anlagen sind nicht sehr liquide. Einen Käufer zu finden kann lang dauern. Und die Lagerung kann Kosten erzeugen. Rendite wird hier erst bei einem Verkauf realisiert. Es werden keine laufenden Erträge generiert.

In Rohstoffe investieren

rohstoffe

Rohstoffe bezeichnen natürliche Ressourcen, die als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Waren oder Dienstleistungen verwendet oder direkt verbraucht werden.

Hierunter fallen Edelmetalle (Gold, Silber, …), Fossile Energieträger (Erdöl, Erdgas, …), Industriemetalle (Kupfer, Eisen, …), Agrarprodukte (Getreide, Kaffee, …) und auch Viehwirtschaft (Schweine, Rinder, …).

Direkte Investitionen gestalten sich auch hier aufgrund der Lagerungsproblematik bei einigen dieser Rohstoffe als schwierig. Sich Gold unters Bett zu legen mag noch gehen. Die Kuh im Wohnzimmer oder das Ölfass auf dem Balkon sind aber eher unpraktisch.

Daher werden Rohstoffe über Zertifikate (Futures) gehandelt. Zertifikate sind komplexe Finanzinstrumente mit hohen Risiken und eigenen sich daher eher für erfahrene Investoren.

Allerdings gibt es auch ETF auf Rohstoffe. Rohstoff-ETF bilden die Wertentwicklung eines Rohstoffindex nach. Da ETF in Deutschland per Gesetz diversifiziert sein müssen, gibt es sie nicht auf einzelne Rohstoffe.

Wie bei den Sammlerobjekten erzeugen Rohstoffe keine regelmäßigen Zahlungsströme. Auf den Rohstoffmärkten wird in Dollar gehandelt. Damit holst du dir also auch noch Währungsrisiken/-chancen mit ins Boot.

In Devisen und Kryptowährungen investieren

Kryptowährung

Der Handel von Währungspaaren stellt den größten und liquidesten Markt der Welt dar. Allerdings einen schwer vorhersagbaren.

Auch Kryptowährungen sind eine Möglichkeit sein Geld zu investieren. Diese ist jedoch mit erheblichen Risiken verbunden. Bei dieser kaum erforschten neuen Assetklasse lassen sich Renditen sowohl über Kursgewinne als auch inzwischen über Zinsen (Crypto-Lending) erzielen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass die Kurse oftmals täglich stärker schwanken, als übers Jahr an Zinsen zusammenkommt.

In Schulden/Kredite investieren

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Dabei meine ich natürlich nicht die Aufnahme von Schulden, sondern Investitionen in die Schulden ANDERER.

Als Schuldner kommen Staaten (Staatsanleihen), Unternehmen (Unternehmensanleihen) oder Privatpersonen in Frage.

Die Sicherheit deiner Anlage in Schulden steht und fällt dabei mit der Sicherheit des Schuldners.

So gelten Anlagen in kurzfristige Staatsanleihen von Staaten bester Bonität (in deiner Währung) wie Sichteinlagen als risikofrei. Entsprechend sind die Renditeerwartungen sehr gering.

Am anderen Ende der Risikoskala stehen Peer-to-Peer-Kredite. Peer-to-Peer (P2P) heißt so viel wie „Gleichgestellter-an-Gleichgestellten“ und meint „Privatperson-zu-Privatperson“. In diese kann man zum Beispiel über Crowdlending-Plattformen investieren.

Die generierten Zinsen können durchaus im zweistelligen Prozentbereich liegen. Dies unterstreicht nochmals das hohe Risiko. Schließlich stellt Rendite eine Kompensation für eingegangenes Risiko dar. Im Umkehrschluss findet man hohe Rendite nur in Kombination mit hohem Risiko.

In Immobilien investieren

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Um in Immobilien zu investieren gibt es diverse Möglichkeiten.

Zuerst kommt mir da der direkte Kauf von Immobilien in den Sinn. Doch dieser Kauf ist schon die erste Schwierigkeit, denn nicht jedes Gebäude bringt auch Rendite. Unerwartete Kosten und zeitintensive Verwaltung der Immobilie stellen Minuspunkte dar. Auch leidet aufgrund der hohen Grundinvestition die Diversifikation.

Für die meisten bedeutet der Haus- oder Wohnungskauf, dass man „all-in“ geht. Ich setze also alles auf eine Karte und erhöhe damit mein Risiko.

Außerdem ist die Aufnahme eines Kredits nicht jedermanns Sache.

Umgehen kann man diese Problematiken über Immobilienbeteiligungen. Darunter fallen offene und geschlossene Immobilienfonds, Immobilien-Crowdinvesting, Immobilienaktien, REITs und Immobilien-ETF.

Mit all diesen Anlagen umgehst du Probleme beim Immobilienkauf, vergrößerst deine Risikostreuung und maximierst deine Renditechancen. Mit den börsengehandelten Varianten Aktien und ETF erhältst du auch noch große Liquidität. Du kannst sie annähernd jederzeit wieder verkaufen, ohne lang auf den Verkauf einer Immobilie warten zu müssen.

Immobilien generieren laufende Erträge über Miete oder Pacht. Sie können auch Wertzuwächse erfahren und somit Rendite im Falle des Verkaufs einbringen

In Unternehmensbeteiligungen investieren

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Bei Unternehmensbeteiligungen handelt es sich um den anteiligen Besitz an einem Unternehmen. Unter den Begriff Unternehmensbeteiligungen fallen zum Beispiel Gesellschafts- oder Genossenschaftsanteile, aber auch Aktien, Aktien-ETF oder Anteile an geschlossenen Fonds wie beispielsweise Private Equity Fonds.

Mit dem Besitz von Unternehmensanteilen gehen gewisse Recht und Pflichten einher. Die wichtigsten Rechte sind Informations-, Gewinnbeteiligungs- und Mitspracherechte. Allerdings können diese Rechte auch eingeschränkt sein. So gibt es bei Aktien die Möglichkeit Aktien mit Stimmrecht (Stammaktien) als auch Aktien ohne Stimmrecht (Vorzugsaktien) auszugeben.

Einkommen kann auch hier durch Kursgewinne der Anteile erzielt werden oder auch laufende Erträge durch Gewinnbeteiligungen (Dividende/Gewinnausschüttung).

Welche dieser Methoden ist deine bevorzugte? Hast du schon Erfahrungen mit der ein oder anderen Anlagemöglichkeit? Du hast noch weitere Assetklassen auf die aufmerksam machen möchtest?
Schreib es in die Kommentare. Ich freue mich auf den Austausch.

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